Im Thema "Quantenobjekte" haben Sie folgende Modelle zur Modellierung von Quantenobjekten kennengelernt:
- Wellen-Modell: Wenn die Ausbreitung von Quantenobjekten ohne eine Welcher-Weg-Messung erfolgt, dann beobachtet man bei einer Messung eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, die erfolgreich mit einem geeigneten Wellenmodell modelliert werden kann.
- Teilchen-Modell: Bei einer Wechselwirkung von einem Quantenobjekt mit einem anderen Quantenobjekt kann den beteiligten Quantenobjekten ein bestimmter Impuls, eine bestimmte Energie, eine bestimmte Masse,... zugeordnet werden. Die Wechselwirkung kann erfolgreich mit einem geeigneten Teilchenmodell modelliert werden.
- stochastisches Modell (Zufall): Wenn ein Experiment mit einem einzelnen Quantenobjekten ohne eine Welcher-Weg-Messung durchgeführt wird, dann kann man nicht vorhersagen, wo das einzelne Quantenobjekt von einem Detektor detektiert werden wird und welchen Impuls das gemessene Quantenobjekt haben wird. Bei gleicher Ausführung eines Experiments misst man innerhalb eines Wertebereichs zufällige Wechselwirkungsorte und zufällige Impulse.
- Welcher-Weg-Modell: Wenn man in ein Experiment einen aktiven Welcher-Weg-Detektor einbaut, dann verschwindet die Superposition der Wahrscheinlichkeitswellen und damit die Verteilung der möglichen Messdaten. Die mögliche Messung der "Welcher-Weg-Information" ändert den Ausgang des Experiments.
- Unbestimmtheitsrelation: Komplementäre Messgrößen können nicht gleichzeitig beliebig genau gemessen werden. Beim Entwurf eines Experiments muss man sich entscheiden, welche Messgrößen man mit welcher Genauigkeit messen möchte.
In diesem Kapitel modellieren wir das denkbar einfachste Atom: das Wasserstoffatom, das aus einem Elektron und einem Proton besteht. In der klassischen Physik wird die Kraft zwischen dem Elektron und dem Proton als Coulomb-Kraft modelliert, die quadratisch mit zunehmendem Abstand kleiner wird. Die Ursache der Coulombkraft ist in der klassischen Physik unbekannt.
Im quantentheoretischen Atommodell geht man davon aus, dass das Elektron nicht als kleine Kugel das Proton umkreist. Das Elektron modelliert man mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitswellen. Mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitswelle kann man berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit man ein Elektron an einem bestimmten Ort in der Atomhülle mit bestimmten Eigenschaften messen wird. Vor der Messung ist der Zustand des Elektrons unbestimmt. Diese Modellierung wird Ihnen in diesem Kapitel vorgestellt.