Gleichnamige Pole stoßen sich gegenseitig ab und ungleichnamige Pole ziehen sich gegenseitig an.
Man findet nur magnetische Dipole. Teilt man einen Magneten in zwei Teile, entstehen immer zwei neue Magnete mit je einem Nord- und einem Südpol.
Bezug zum Kerncurriculum:
- Ich kann magnetische Felder durch ihre Wirkung auf Kompassnadeln beschreiben und die Richtung von magnetischen Feldern mit Kompassnadeln ermitteln.
- Ich kann Magnetfeldlinienbilder für einen geraden Leiter und eine Spule skizzieren.
- eA: Ich kann die magnetische Flussdichte B (Feldstärke B) im Inneren einer schlanken Spule berechnen.
Gleichnamige Pole stoßen sich gegenseitig ab und ungleichnamige Pole ziehen sich gegenseitig an.
Man findet nur magnetische Dipole. Teilt man einen Magneten in zwei Teile, entstehen immer zwei neue Magnete mit je einem Nord- und einem Südpol.
Ein Permanentmagnet, der eine dauerhafte magnetische Wirkung zeigt, enthält immer Eisen, Kobalt oder Nickel. Andere Elemente zeigen keine ferromagnetische Wirkung. In der Praxis baut man Permanentmagnete zumeist aus einer Mischung aus verschiedenen Materialien, die dabei helfen, dass die magnetischen Bereiche der ferromagnetischen Stoffe gleich ausgerichtet bleiben. Starke Permanentmagnete werden z.B. aus einer Mischung von Neodym, Eisen und Bor hergestellt.
Den Raum um einen Magneten, in dem auf andere Magnete eine magnetische Wechselwirkung beobachtet werden kann, nennt man ein magnetisches Feld.
In der folgenden Simulation wird ein Magnetfeld um einen Stabmagneten simuliert. Die Wirkung des Magnetfelds wird mit Hilfe kleiner magnetische Kompassnadeln visualisiert. Klicken Sie dazu auf den Tab "Durchführung" und führen Sie das interaktive Experiment im Tab "Interaktives Experiment" wie beschrieben durch.
Die Simulation basiert auf dem Modell zweier magnetischer Monopole (einer im Norpol, einer im Südpol), deren Kraftwirkung abhängig vom Abstand mit \(\frac{1}{r^2}\) abnimmt. Das von diesem Modell berechnete Magnetfeld unterscheidet sich vom real gemessenen Magnetfeld um einen ähnlichen Stabmagneten, die Näherung ist aber hinreichend, um eine Vorstellung der Kraftwirkung im magnetischen Feld zu entwickeln.
Magnetpole sind keine magnetischen Ladungen, denn man kann Nord- und Südpol nicht voneinander trennen. Magnetische Feldlinien entspringen daher nicht in einem Pol und enden am anderen Pol, sondern sie sind geschlossene Linien, die am Nordpol eines Magneten austreten und am Südpol eindringen. Innerhalb eines Magneten verlaufen die Feldlinien vom Südpol zum Nordpol.
In einem neuen Fenster starten: Magnetfeld eines Stabmagneten
Magnetische Feldlinien sind geschlossene Kurven, die keinen Anfang und kein Ende haben.
Hans Christian Oerstedt hat 1819 als erster beobachtet, dass in der Nähe eines stromdurchflossenen Leiters eine Wirkung auf eine Magnetnadel zu beobachten ist: Oerstedt-Experiment.
In der folgenden Simulation können Sie die Wirkung stromdurchflossener Leiter auf Magnetnadeln studieren. In der Simulation wird nicht die technische Stromrichtung vom Plus- zum Minuspol verwendet, sondern die Elektronenstromrichtung vom Minus- zum Pluspol. In der zweidimensionalen Darstellung wird ein Leiter als Kreis gezeichnet.
Dafür gibt es eine Merkregel: der Punkt steht für die Pfeilspitze, die auf einen zufliegt; das Kreuz steht für die Federn am Ende eines Pfeils der von einem wegfliegt.
In einem neuen Fenster starten: Magnetfeld um stromdurchflossenen Leiter
Linke-Hand-Regel 1: Umfasst man einen stromdurchflossenen Leiter mit der linken Hand so, dass der abgespreizte Daumen in Richtung der fließenden Elektronen zeigt, dann zeigen die gekrümmten Finger in die Richtung, in welche sich die Nordpole der Kompassnadeln ausrichten.
Wickelt man einen langen mit einer Isolierung überzogenen Draht zu einer langen Spule, dann überlagern sich die Feldlinien der einzelnen Windungen zu einem Magnetfeld, das dem eines Stabmagneten ähnelt. Bei der einen Öffnung der Spule entsteht ein Nordpol, auf der anderen Seite dann ein Südpol. Es entsteht ein Elektromagnet.
Die Wirkung eines Elektromagneten kann enorm gesteigert werden, indem in die Spule ein ferromagnetischer Stoff (Eisen, Kobalt, Nickel oder Mischung) eingebracht wird. Die Elementarmagnete des ferromagnetischen Stoffs richten sich im Feld des Elektromagneten in Richtung des äußeren Felds aus und verstärken dadurch dessen magnetische Wirkung.
Linke-Hand-Regel 2: Der Daumen der linken Hand wird abgespreizt und die gekrümmten Finger zeigen in die Richtung, in welche die Elektronen durch die Spulenwicklung fließen (Fingerspitzen in Richtung der gezeichneten Kreuze). Dann zeigt der Daumen in die Richtung, in welche sich die roten Nordpole der Kompassnadel ausrichten.
Ein stromdurchflossener Leiter ist von einem Magnetfeld umgeben, dessen Feldlinien in konzentrischen Kreisen um den Leiter orientiert sind. Wickelt man isolierten Draht zu einer langen Spule, entsteht aufgrund der Überlagerung der magnetischen Felder einer jeden einzelnen Leiterwindung ein resultierendes Magnetfeld, das dem eines Stabmagneten ähnlich ist.
Für die magnetische Flussdichte in der langen Spule gilt:
\[ B = \mu_0 \cdot \frac{N \cdot I}{l}\]
Dabei ist \(B\) = magnetische Flussdichte, \(\mu_0 = 1,257 \cdot 10^{-6} \, \frac{\text{Vs}}{\text{Am}}\) = magnetische Feldkonstante, \(N\) = Windungszahl der Spule, \(I\) = elektrische Stromstärke in der Spule, \(l\) = Länge der Spule
Füllt man die lange Spule mit einem Material, dann hat das Material eine Auswirkung auf die magnetische Flussdichte in der Spule. Untersucht man die Auswirkung eines Materials auf die magnetische Flussdichte, dann kann jedem Material eine Materialkonstante \(\mu_r\) (die Permeabilitätszahl) zugeordnet werden. In der Formelsammlung finden Sie Permeabilitäten für verschiedene Materialien. Eisen hat eine Permeabilität zwischen 300 und 15000, so dass ein Eisenkern die magnetische Flussdichte einer Spule dramatisch erhöhen kann.
Für die magnetische Flussdichte in einer materialgefüllten Spule gilt:
\[ B = \mu_r \cdot B_0\]
wobei \(B_0\) die magnetische Flussdichte der baugleichen luftgefüllten Spule ist. Es gilt also allgemein für die magnetische Flussdichte in einer Spule:
\[ B = \mu_0 \cdot \mu_r \cdot \frac{N \cdot I}{l}\]